PNP vom Mittwoch, 22. Juni 2011 Lokalteil Pocking

4000 Stunden Einsatz für Feuerwehrhaus

Innenausbau in Eigenleistung erbracht - Am Wochenende wird der Neubau groß gefeiert

Von Bettina Durner
Kößlarn. Natürlich sind die Feuerwehrler stolz auf ihr neues Haus. Aber noch mehr freut Kommandant und Vorsitzenden, wie es entstanden ist: In über 4000 Stunden unentgeltlicher Arbeit der Mitglieder, die den gesamten Innenausbau gestemmt haben. Nur für den Rohbau war eine Firma verantwortlich. Kommendes Wochenende sind alle Strapazen vergessen, Samstag und Sonntag steht feiern auf dem Einsatzplan.
Die Geschichte des neuen Feuerwehrhauses zieht sich seit 2002 hin. Damals hat die Vorstandschaft entschieden, sich für ein neues Haus einzusetzen. „Aber nur, wenn es mit Zustimmung der Bevölkerung verwirklich werden kann“, betonen Kommandant Manfred Stieglbauer und Vorsitzender Franz Plattner. Und sie haben gute Aufklärungsarbeit geleistet, denn 2008 stimmte der Marktrat einmütig für einen Neubau. Das alte Haus renovieren, „das wäre keine Lösung gewesen“, sagt auch Bürgermeister Franz Holub. Zu aufwendig, sowieso zu klein, ungünstige Verkehrslage, hohe Unterhaltskosten.
Baubeginn war dann im August 2009, bis in den Spätherbst stand der Rohbau. „Über den Winter haben wir schon mit der Dämmung begonnen“, berichtet der Kommandant vom Einsatz der Feuerwehrler als Häuslebauer. Ob Elektrik, Steinmetz-, Maler- oder Putzarbeiten, für alles hatten sie einen Fachmann in ihren Reihen. Mit ehrenamtlichem Engagement. „Jeder hat von allein gewusst, wo er anpacken muss“, schildert Plattner einen Ruck, der nochmals durch eine Feuerwehr mit „sowieso schon sehr guter Kameradschaft“ ging. Und hebt den Kommandanten hervor, der alleine gut 1000 Arbeitsstunden erbracht hat.
Rund 500 000 Euro sollte das Haus kosten, das neben dem Bauhof steht („Ein guter Synergieeffekt“, so Plattner). Durch die viele Eigenleistung muss der Markt aber weit weniger tief in die Tasche greifen. „Und wir haben durch die Arbeit der Mitglieder und auch durch ihre Materialspenden eine deutlich bessere Ausstattung mit weniger Kosten als angesetzt“, betont Plattner. War zum Beispiel für den Boden PVC geplant, ist es Granit geworden. Bei der Heizung hat man mit Pellets auf Nachhaltigkeit gesetzt und auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert.
Das Haus ist 25 mal 11 Meter groß, hat im Erdgeschoss in der Fahrzeughalle Platz für das 22 Jahre alte LF 16 und das zehn Jahre alte Mehrzweckfahrzeug, einen Lagerraum und einen Spindraum für die 48 Aktiven und 16 Jugendfeuerwehrler. Im Obergeschoss gibt es neben dem Einsatzleiterzimmer einen Schulungsraum mit Beamer-Anlage und eine kleine Teeküche („Wir wollen den Wirten keine Konkurrenz machen“, sagt Plattner.) Und auch für Museumsstücke hat sich ein Plätzchen gefunden. Zum Beispiel für einen Schlauchwagen aus der Gründerzeit im Jahr 1886 oder Einrisshaken an den Wänden. Auch die erste Fahne ist in einem Kasten gut verwahrt.


Das Festprogramm
Samstag, 25. Juni: Tag der Betriebe und Vereine ab 17 Uhr im Zelt mit Musik von Hans Aigner.
Sonntag, 26. Juni: 8 Uhr Eintreffen der Vereine beim Feuerwehrhaus, Weißwurstfrühstück, 9.15 Uhr Aufstellen zum Festzug, 9.40 Uhr Empfang des Pfarrers und der Bevölkerung am Marktplatz, Festzug zum Festzelt, 10 Uhr Gottesdienst mit dem Bergsteigerchor „Coro Paganella“ aus Terlago, Segnung des Hauses, ab 12.15 Uhr Festzeltbetrieb mit der Blaskapelle Kößlarn, ab 12.45 Uhr Tag der offenen Tür.

Feuerwehrhaus

Freuen sich auf das Fest (v.l.): Kommandant Manfred Stieglbauer, Bürgermeister Franz Holub und Vorsitzender Franz Plattner.(Foto: Durner)


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