PNP vom Dienstag, 17. Juli 2003 Lokalteil Pocking

100 Jahre Feuerwehr und 1000 Gäste feiern mit Thanhamern

Zeltparty kam bei den rund 700 Jugendlichen und jung Gebliebenen gut an - Gottesdienst unter freiem Himmel - Viel Lob für die Feuerwehrler

Kößlarn/Thanham (bu). „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“ – dies war der Leitgedanke des dreitägigen Festes anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Thanham. Schon der Beginn am Freitag mit einer Zeltparty war ein voller Erfolg. Die Organisatoren Andreas Hofmann und Helmut Kreileder freuten sich über mehr als 700 jugendliche und jung gebliebene Gäste, die zu fetziger Musik vom „No Name DJ Team“ aus Altötting begeistert tanzten. Beim traditionellen Hüttenfest – diesmal schon am Samstagabend – konnte die Thanhamer Feuerwehr über 400 Gäste begrüßen.
Für das offizielle Gründungsfest am Sonntag meinte es der Wettergott besonders gut. Bei strahlendem weiß-blauem Himmel wurden ab 8 Uhr früh die Ehrengäste und Vereine durch die Kößlarner Bläser und Trifterner Blaskapelle empfangen und im Zelt durch Kommandant Ludwig Entholzner jun. begrüßt; eine Weißwurstbrotzeit durfte natürlich nicht fehlen.


37 Vereine feiern
beim Jubiläum mit

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand ein Gottesdienst unter freiem Himmel. Zahlreiche Ehrengäste und 37 Vereine, darunter die Kößlarner Ortsvereine und viele Feuerwehren aus der Nachbarschaft, versammelten sich nach dem Kirchenzug im stattlichen Leitl-Hof zum Festgottesdienst. Thanhams erster Vorstand Josef Abtmeier konnte dazu über 1000 Besucher begrüßen, insbesondere Schirmherrn Landtagsabgeordneten Franz Meyer, Bürgermeister Franz Holub und seine Stellvertreter Hanns Butz sowie Josef Pfliegl, die Mitglieder des Gemeinderates sowie Altbürgermeister Josef Matejka. Sein Willkommensgruß galt auch Kreisbrandinspektor Peter Högl, Kreisbrandmeister Max Ebertseder, Ehrenkreisbrandinspektor Hans Wimmer und Ehrenkreisbrandmeister Herbert Egger. In sein Grußwort schloss er auch aus den eigenen Reihen den Ehrenvorstand Ludwig Entholzner sen., die Ehrenkommandanten Josef Enthofer und Josef Lebmann, Fahnenmutter Elisabeth Leitl sowie die Fahnenjungfrauen Paula Hufnagl und Elfriede Ramel von der Fahnenweihe 1975 ein.
Eingangs des Gottesdienstes, den die Kößlarner Bläser unter der Leitung von Armin Wieser musikalisch umrahmten, wies Pfarrer Manfred Wurm auf den Grundgedanken des Festgottesdienstes hin, nämlich Gott zu danken, dass er seine schützende Hand immer über die Thanhamer Wehrmänner gehalten hat, und seinen Segen auch für die Zukunft zu erbitten.
In seiner Ansprache bezeichnete der Zelebrant die Jubelfeier als „Signal“ für die Tradition des Helfens, das die Menschen des kleinen Ortes immer wieder an die nächste Generation weitergegeben hätten. Wichtig sei auch die Integrationsfunktion des Vereins für die Dorfgemeinschaft. Bezugnehmend auf den Evangelientext bezeichnete Pfarrer Wurm den Einsatz für den Nächsten als „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“.
Auch Schirmherr Landtagsabgeordneter Franz Meyer stellte das große freiwillige Engagement der Feuerwehren in den Mittelpunkt seines Grußwortes. 350 000 ehrenamtliche Helfer sind in Bayern in 7800 Feuerwehrvereinen organisiert. Allein im Landkreis Passau, für den er stellvertretend zum 100-jährigen Bestehen gratulierte, seien rund 10 000 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner die Stützen der Gemeinde.
Feuerwehr pflegt
Kultur des Helfens

Franz Meyer würdigte die Feuerwehren als eine der ältesten, aber immer noch lebendigsten Institutionen des Gemeinschaftslebens, in der auch die christlichen Werte wie Toleranz, Kameradschaft und die „Kultur des Helfens“ gepflegt werden. Seinen Dank richtete er an die Verantwortlichen der Thanhamer Jubelwehr der Vergangenheit und der Gegenwart. Als äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte er einen gravierten Zinnteller mit dem bayerischen Landeswappen an Vorstand Josef Abtmeier.
Ein Wunsch:
Genügend Nachwuchs

Kößlarns Bürgermeister Franz Holub betonte, dass in den 100 Jahren des Bestehens der Einsatz für das Gemeinwohl, sich freiwillig und selbstlos Gefahren auszusetzen, Freizeit zu opfern, Idealismus und Engagement im Ehrenamt oberste Maxime für die Thanhamer Wehr gewesen seien.
Kreisbrandinspektor Peter Högl wünschte der Jubelwehr auch genügend Nachwuchs im Verein.
Vorstand Josef Abtmeier ließ in seiner Festrede Meilensteine in der Geschichte der Thanhamer Wehr Revue passieren: Neun Thanhamer haben sich am 26. Juli 1903 zur Gründung der Feuerwehr zusammengefunden. Heute verfügt der Verein über mehr als 80 Mitglieder, davon sind 50 im aktiven Dienst. Als Hauptaufgaben nannte er die Bekämpfung von Großbränden und die Hilfeleistung bei Hochwasser. Vorstand Abtmeier äußerte die Hoffnung, dass dabei weiterhin nie ein Kamerad zu Schaden kommen werde.
Als Höhepunkte der Vereinsgeschichte nannte er die Fahnenweihen in Jahren 1911 und 1975 mit Maria Sailer bzw. Elisabeth Leitl als Fahnenmütter, den Bau des Feuerwehrhauses 1965 in Eigenleistung und die Anschaffung von neuen Einsatzfahrzeugen in den Jahren 1967 und 1997.
Motivation seit
100 Jahren ungebrochen

Die Motivation von 1903 sei bis heute die gleiche geblieben: nämlich schnelle Hilfe zu leisten für alle, die in Not geraten sind. Abtmeiers Dank galt Pfarrer Manfred Wurm, Mesnerin Elfriede Ramel sowie der Dorfgemeinschaft und den Gönnern der Feuerwehr Thanham für die Unterstützung, den Rückhalt und die großzügigen Spenden. Ein besonderes Dankeschön richtete er an seine Feuerwehrkameraden für ihren großartigen Einsatz, ihr Engagement und ihre Motivation. Besonders hob er die hervorragende Unterstützung durch Georg und Helmut Kreileder, Andreas Hofmann sowie Franz Hirler jun. bei der Vorbereitung des Festes hervor.
Nach dem Gottesdienst und dem Festakt setzten sich die Ehrengäste und Vereine unter den Klängen der Kößlarner Bläser (Ltg. Armin Wieser) und der Trifterner Blaskapelle (Ltg. Alfred Enggruber) zu einem prächtigen Umzug durch den Ort zum Festzelt in Bewegung, wo man anschließend noch fröhlich feierte.

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