PNP vom Dienstag, 13. November 2012

36 Trupps beim ersten Atemschutzbewerb

Erstmals in Niederbayern ausgetragen - Teilnehmerzahl musste begrenzt werden - Nächster Test im April

Von Sabine Süß
Von Sabine Süß Passau/Osterhofen. Feuerwehrleute aus ganz Niederbayern und der Oberpfalz haben sich am Wochenende im Osterhofener Rettungszentrum eingefunden. Dort wurde ein Atemschutzleistungsbewerb ausgetragen - erstmals in Niederbayern. 36 Trupps unterzogen sich den Aufgaben an fünf Stationen.

Trupps von Feuerwehren aus ganz Niederbayern meldeten sich zum Leistungsbewerb an, legten ihre Atemschutzgeräte zur Überprüfung vor. "Alle treten mit ihren eigenen Geräten an", erklärt Dieter Schlegl, Passauer Stadtbrandrat und Bezirksvorsitzender der niederbayerischen Feuerwehren. Er führte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Robert Ragner von der Regierung von Niederbayern sowie die Kreisbrandräte Josef Ascher (Passau) und Leopold Schmid (Deggendorf), den Passauer Kreisverbandsvorsitzenden und KBI Alois Fischl, KBI Klaus Heller aus Deggendorf sowie weitere Interessierte von Station zu Station im Rettungszentrum.

Oberpfalz hat schon Erfahrung

Los geht's mit dem Anlegen der Schutzkleidung, was Martin Eichinger (Landkreis Rottal-Inn) und Michael Gruber (Kelheim) aufmerksam überwachen. Unterstützung bekommen die beiden von Leo Liereth (Amberg): Jedem niederbayerischen Bewerterteam ist ein erfahrener Schiedsrichter aus der Oberpfalz zur Seite gestellt. "Es hätte keinen Sinn, die Bewerter nur theoretisch auszubilden. Sie müssen schon sehen, womit sie es zu tun haben", sagt Bewerbsleiter Karl Diepold (Amberg). Mit ihm zusammen haben die Osterhofener mit ihrem Kommandanten Manfred Ziegler den Bewerb vorbereitet. "Uns freut es, dass Niederbayern und die Oberpfalz hier sehr gut zusammenarbeiten - wie in vielen anderen Bereichen auch", betont Diepold.

Inzwischen ist der "Mustertrupp" aus Teunz in der Oberpfalz mit Markus Bayerl und Berthold Eckl an Station 2 angelangt. Die beiden durchlaufen die Stationen als erster Trupp, damit die Schiedsrichter schon mal einen Überblick bekommen, worauf sie achten müssen. An dieser Station steht die Menschenrettung im Vordergrund und so müssen die Feuerwehrleute sich über die Treppe in den ersten Stock vortasten, der im Ernstfall durchaus verraucht sein kann. Mit der Rettungsleine müssen sie ihren Rückweg markieren, oben im ersten Stock eine ohnmächtige und verletzte Person - in diesem Fall eine 30 Kilo schwere Übungspuppe - mit dem Bergesack nach unten transportieren. KBI Hans Glötzl aus Regensburg sowie Robert Grabler und Josef Garhammer (beide Landkreis Passau) und Bernd Straub (Straubing) achten auf die korrekte Vorgehensweise. In voller Ausrüstung geht es weiter zur nächsten Station: Im zweiten Stock des Schlauchturms "brennt" es und die Trupps müssen eine Schlauchleitung nach oben legen. "Da kommt es vor allem darauf an, dass sich kein Schlauch im Geländer verhakt", erklärt Schlegl. Darauf achten Florian Kleber (Landshut) und Matthias Hofmann (Amberg) sowie Hans Richter (Regen), Rainer Leipold (Deggendorf), Christoph Pint und Kilian Wimmer (beide Passau ). Inzwischen sind Bayerl und Eckl ganz schön ins Schwitzen geraten und froh, dass sie an der vierten Station Helm und Atemluftflaschen ablegen dürfen. "Gerätekunde und Flaschenwechsel" steht bei Philipp Seegerer (Amberg), Werner Bloch (Rottal-Inn) und Karl Heinz Rott (Kelheim) an. Dazu müssen zum Teil knifflige Fragen rund um die Ausrüstung beantwortet werden. Mit Fragen geht es auch an der nächsten und letzten Station weiter: Innerhalb von 20 Minuten muss ein Fragebogen mit 20 Fragen zu den Grundlagen der Atemschutzausbildung ausgefüllt werden.

Am Ende ermittelten die Bewerterteams mit Friedrich Wickl (Regensburg), Sebastian Mayer (Passau-Land), Gerhard Stutika (Regensburg) und Alexander Igelhardt (Regen) sowie Martin Ühlin (Regensburg) und Michael Dörner (Passau) die Punktzahl. Für alle, die erfolgreich bestanden, gab es ein eigens entworfenes Abzeichen - "das hat Karl Diepold kreiert", informiert Schlegl. Vor sechs Jahren hat der Bezirksfeuerwehrverband Oberpfalz den Atemschutzleistungsbewerb eingeführt. Die Idee stammt ursprünglich aus Österreich, wo es ihn schon seit über 20 Jahren gibt. Weil die Erfahrungen damit in der Oberpfalz sehr gut sind und die Feuerwehren großes Interesse an dem Bewerb zeigen, soll er jetzt auch in Niederbayern alle zwei Jahre stattfinden.

Großes Interesse in der Region

"Dieser Wettbewerb ist ein wichtiger Beitrag zur Atemschutzausbildung", meinte Ragner. Der Passauer Kreisbrandrat Josef Ascher betonte, dass die Idee bei den Feuerwehren von Anfang positiv aufgenommen worden sei. "Dieser Bewerb hat mit dem aktiven Einsatz sehr viel zu tun und ist für die Ausbildung sehr wichtig", machte Ascher deutlich. Großes Interesse hatten die niederbayerischen Feuerwehren an diesem ersten Wettbewerb gezeigt; die Teilnehmerzahl musste jedoch auf 36 Trupps begrenzt werden: "Für die Schiedsrichter ist es ja auch das erste Mal und da ist es mit einer kleineren Teilnehmerzahl einfacher", meinte Karl Diepold. Aber schon im April soll der nächste Atemschutzleistungsbewerb stattfinden - wieder in Osterhofen. Aus dem Landkreis Passau beteiligten sich Trupps und Schiedsrichter von folgenden Feuerwehren am Bewerb: Wegscheid, Haselbach, Aicha vorm Wald, Eging, Weferting, Pocking, Kößlarn sowie Passau und Indling.

Atemschutzbewerb
30 Kilo wiegt die Übungspuppe, welche Stadtbrandinspektor Andreas Dittlmann und Manfred Fasching von der
Feuerwehr Passau "retten" und über die Treppe nach unten bringen mussten.

Atemschutzbewerb
An der ersten Station mussten die Trupps die Atemschutzausrüstung richtig anlegen –
hier Markus Klantner (v.r.) und Simon Lindner von der Feuerwehr Kößlarn.

Atemschutzbewerb
35 Trupps von Feuerwehren aus ganz Niederbayern sowie ein "Mustertrupp" aus der Oberpfalz traten zum
ersten niederbayerischen Atemschutzleistungsbewerb in Osterhofen an zusammen mit dem Bewerterteam aus
beiden Bezirken (v.r.): KBR Josef Ascher, KBR Leopold Schmid, KBI Klaus Heller, Osterhofens Kommandant
Manfred Ziegler, Bewerbsleiter Karl Diepold, Bezirksverbandsvorsitzender Dieter Schlegl, Bürgermeisterin Liane
Sedlmeier, Robert Ragner von der Regierung von Niederbayern, interessierten Kameraden sowie
Kreisverbandsvorsitzendem Alois Fischl und Bezirksjugendfeuerwehrwart Robert Anzenberger.(Fotos: sasmedien)


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