Gemeinschaftsübung in der Grundschule Kößlarn

Was tun, wenn’s in der Schule brennt: Drei Feuerwehren zeigen’s

Aktionstag der Feuerwehren Kößlarn, Thanham und Oberwesterbach in der Kößlarner Grundschule

Kößlarn. Die Brandschutzerziehung ist fester Bestandteil im Unterricht an der Grundschule Kößlarn. In diesem Zusammenhang wurde mit den Feuerwehren Kößlarn, Thanham und Oberwesterbach ein Aktionstag organisiert. Nach dem regulären Feueralarm bereitete Schulleiter Nikolaus Kufner die Schüler im Pausenhof auf die bevorstehende Aktion vor. Er begrüßte dazu auch Bürgermeister Willi Lindner.

Mit Blaulicht und Martinshorn fuhr die Feuerwehr Kößlarn vor, im Laufschritt wurden Schläuche ausgerollt, Atemschutzträger bewegten sich durch das Schulhaus. Gruppenführerin Katrin Kopschitz erklärte den staunenden Schülern Funktion und Bedeutung der Ausrüstung, und alle konnten zusehen, wie sich der Rettungstrupp die Schutzausrüstung anlegte. In der Zwischenzeit waren die Feuerwehren aus Thanham und Oberwesterbach zur Verstärkung angerückt. Im kleinen Pausenhof konnte man aus sicherer Entfernung erkennen, dass aus den Fenstern der Toilettenräume dichter Qualm drang. Die Atemschutzträger bargen einen "Verletzten" und brachten ihn auf einer Trage ins Freie.

Im großen Pausenhof hatten die Feuerwehren einige interessante Experimente vorbereitet. Kommandant Christian Hauner erläuterte den Schülern sehr anschaulich die Gefahr von Spraydosen unter Hitzeeinwirkung. In einem sicheren Stahlkäfig wurde eine Dose so lange erwärmt, bis sie mit einem lauten Knall explodierte. Anschließend konnten die Schüler die zerstörerische Wirkung bestaunen. Dass das Anzünden eines Grills mit Spiritus eine gefährliche Sache ist, wurde im nächsten Experiment demonstriert. Ein Feuerwehrmann in spezieller Hitzeschutzkleidung goss etwas von der brennbaren Flüssigkeit in einen heißen Grill und eine beachtliche Stichflamme schlug empor. Als nächstes wurde Fett so stark erhitzt, bis es zu brennen begann. Die Experten erklärten den Kindern, dass man brennendes Fett keinesfalls mit Wasser löschen kann und darf. Warum, war schnell klar, nachdem mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung ein wenig Wasser dem Topf zugeführt wurde. Eine gewaltige Feuerfontäne schoss empor, sehr zum Erstaunen aller Schüler. Der nächste Fettbrand wurde mit dem Aufsetzen eines Deckels "gelöscht" und die Schüler waren verblüfft, dass es weiter brannte, sobald der Deckel entfernt wurde und sich der Qualm verzogen hatte.

Gleich darauf wurde Wasser aus einem Unterflurhydranten angesaugt und aus zwei Strahlrohren spritzte dieses in hohem Bogen auf den Pausenhof. Dass nicht nur mit Wasser gelöscht werden kann, erfuhren die begeisterten Schüler als nächstes. Sie durften hautnah beobachten, wie ein Schaumteppich entsteht und erfuhren dabei wesentliche Einsatzbereiche. Danach wurden eifrig die vier Feuerwehrfahrzeuge besichtigt, die Ausrüstungen erklärt und geduldig die vielen Fragen fachkundig, aber immer kindgerecht und für jeden verständlich beantwortet. Eine kleine Probefahrt mit den Fahrzeugen ließ die Kinderaugen strahlen und bildete das Schluss-Highlight dieses gelungenen Aktionstages. Schulleiter Nikolaus Kufner bedankte sich noch bei den Einsatzkräften, die für diese gelungene Demonstration ihre Freizeit geopfert hatten. − red

Staunend konnten die Kinder mitansehen, wie im Schulhof ein Schaumteppich entsteht. − Foto: red

Quelle: Passauer Neue Presse vom 11.06.2014

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