Frühjahrshauptübung

Proben für den Ernstfall

Frühjahrshauptübung
Bei diesem speziellen "Brandherd" gab es viel zu beachten.  − Foto: Pletter

Kößlarn. Sogar ein schöner Regenbogen ist zu sehen gewesen, der exakt die Linie des Wasserstrahls, der aus der Feuerwehrspritze über das Dach hinauf schoss, zu verlängern schien: Das Wetter hätte idealer nicht sein können bei der Frühjahrshauptübung 2013 für den Inspektionsbereich Passau Land Süd/2.

Freilich hätten sie sich das im Ernstfall nicht aussuchen können, die an der Übung beteiligten Feuerwehrmänner und -frauen der Wehren aus Oberwesterbach, Rotthalmünster, Kößlarn, Thanham und Halmstein. Im Ernstfall gleiche schließlich niemals ein (Brand)-Einsatz dem anderen und jedes Mal gelte es, die jeweiligen Maßnahmen, oftmals spontan und flexibel, immer wieder anderen Gegebenheiten anzupassen, das betonten sowohl der zuständige Kreisbrandmeister Max Ebertseder aus Rotthalmünster als auch der für die Übung verantwortliche Oberwesterbacher Kommandant, Wolfgang Eiblmeier. Wurde doch diesmal auf dem Areal des Oberwesterbacher Landwirtschafts-Anwesens der Familie Abtmeier-Schätz die Frühjahrshauptübung ausgetragen.

Die Besonderheit: Hier befindet sich eine Biogasanlage, welche der angenommene Feueralarm in besonderer Weise zentrierte. So etwa "rettete" in deren spezifischem Kontext die FFW Rotthalmünster zwei Personen aus dem Zwischenraum der beiden Fermenter, waren doch diese beiden Personen während Umbauarbeiten, einem – angenommenen – Gasaustritt bewusstlos bzw. nicht ansprechbar vorgefunden worden. Per Funk um 19.05 Uhr kam das Stichwort der Integrierten Leitstelle Passau: "B-4-Rauchentwicklung im landwirtschaftlichen Anwesen Abtmeier-Schätz, Oberwesterbach." Zu Hilfe eilten dann die fünf Wehren mit insgesamt drei Tragkraftspritzenfahrzeugen, zwei Mehrzweckfahrzeugen, einem Tanklöschfahrzeug, zwei Löschfahrzeugen und einer Drehleiter.

Während die FFW Rotthalmünster die beiden bewusstlosen Personen "rettete", war die Feuerwehr Kößlarn bei der Rauchentwicklung im Maschinenraum eingesetzt, jene Räume zu kontrollieren und nach eventuell noch gefährdeten Personen zu suchen. Den Feuerwehren Halmstein und Thanham hingegen oblag es, eine Förderleitung vom nahe gelegenen Löschweiher neben dem Oberwesterbacher Feuerwehrhaus hin zu den Wehren Oberwesterbach und Kößlarn bzw. Thanham zum Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Rotthalmünster aufzubauen. Man ging nunmehr zum "Außenangriff" über, wurde doch ein "Durchbrand zum Dachstuhl des Gebäudes" angenommen.

Eine Begehung vor der Abschlussbesprechung stand dann an unter Leitung Eiblmeiers wie des zuständigen Kreisbrandmeisters, Max Ebertseder, sowie der Gruppenführer. Hier besichtigten sämtliche Feuerwehrleute die charakteristischen und brandschutzrelevanten Elemente der Biogasanlage, wie den Zwischenraum der Fermenter oder die Sicherheits- Einrichtungen.

Kößlarns Stellvertretender Bürgermeister, Willi Lindner, der quasi in doppelter Funktion teilgenommen hatte, ist er doch selbst aktives Mitglied der FFW Thanham, betonte in seinem Grußwort die ungeheure Relevanz solcher Objektübungen für Einsatzkräfte im Notfall, seien es Biogas- oder Photovoltaikanlagen.  − mpl

Quelle: Passauer Neue Presse vom 03.05.2013

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